Pressebericht: Glückliches Händchen – Kabarettprogramm mit und über Behinderungen

Der Kabarettist Martin Fromme zu Gast beim Gederner Kulturkreis

Darf man über Behinderungen lachen? Einem nicht ganz einfachen Thema hatte sich der Gederner Kulturkreis angenommen, als er den Schauspieler, Moderator, Radiosprecher und Kabarettisten Martin Fromme mit seinem neuesten Programm „Glückliches Händchen“ einlud. Und schon der Programmtitel ist eine Konfrontation mit Frommes eigener Contergan-Behinderung. Er selbst nimmt das locker und sich und sein Handicap mit Vorliebe auf die Schippe. Wobei wir auch schon beim „Glücklichen Händchen“ wären. „Sie werden nie wieder eine Glücksbringer-Winkekatze ansehen, ohne an mich zu denken.“ Dann geht es an das Publikum, von denen ja wohl fast jeder eine Behinderung, nämlich Brille hat und ohne Sehhilfe ziemlich hilflos sein dürfte. Auch mit dem Vorurteil „Behinderte sind immer nett und begehen keinerlei Straftaten“ räumt Fromme gründlich auf und verweist auf Oscar Pistorius, das ist der Ausnahmesportler mit den amputierten Unterschenkeln, der schließlich seine Freundin durch die geschlossene Toilettentür erschossen hat. „Lügen haben eben kurze Beine.“ Und weiter geht es im Programm. Keine Behinderung bleibt außen vor, da bleibt einem schon mal das Lachen im Halse stecken. Dann präsentiert Fromme Videos mit der versteckten Kamera, in dem die Schauspieler mit Behinderungen, die Nichtbehinderten vorführen. Sehr lustig auch die vielen Schilder in unserem Land, mit teils völlig verqueren Hinweisen, die eigentlich  Behinderten helfen sollen. So endet ein zwar nicht immer witziger, aber sehr nachdenklich stimmender Abend mit einem äußerst sympathischen Martin Fromme. Die Gäste haben das Miteinander nach der langen Veranstaltungspause ganz besonders genossen und saßen noch bis spät in die Nacht bei anregenden Gesprächen und einem Glas Wein zusammen.