Pressebericht: Ein Wundervoller Jazzabend

Vor vollem Haus: Letztes Konzert der Gederner Jazzfreunde in alter Besetzung

Gedern (mü). Relaxt, in bester Laune – und zum letzten Mal in der alten Besetzung: So haben die Gederner Jazzfreunde mit Stefan Lusky am Kontrabass, André Brandner an Keyboard und Schlagzeug, Michael Siebert an der Trompete und Dr. Gerald Hartmann an der Jazzgitarre ihr Publikum im Gederner Bergwirthshaus erfreut. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Pianist Ernst Peppel an diesem letzten Konzert nicht teilnehmen, was allseits bedauert wurde. André Brandner wechselte daher zwischen Piano und Schlagzeug.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedet der Vorstand des Kulturkreises Gedern um seine Vorsitzende Gabi Bieger die Jazzfreunde aus seiner Mitte: Renate Zimmer, Trompeter Michael Siebert, Sabine Erlacher, Pianist und Schlagzeuger André Brandner, Srefan Lusky, Gabi Bieger, Gitarrist Dr. Gerald Hartmann und Barbara Gundlach (v. l.). © Ingeborg Schneider

Vor vollem Haus begrüßte Gabi Bieger als Vorsitzende des Kulturkreises Gedern, dem die Jazzfreunde seit Langem angehören, die »Boygroup« und prägte damit den Running Gag des Abends, der von Dr. Gerald Hartmann immer wieder aufgegriffen und variiert wurde. Unter dem Motto »Musik ist nicht alles im Leben, aber ohne Musik ist alles nichts« ließen die vier Musiker die besten Tage von Jazz und Swing aufleben – die Zuhörerschaft dankte es mit lebhaftem Applaus, leisem Mitsingen und Schwingen.

Von »All of me« von John Legend und dem »Tin Roof Blues«, den Louis Armstrong zu Weltruhm brachte, über »Georgia on my mind« und »When you’re smiling« bis hin zu »Summertime«, »Girl from Ipanema« und schließlich »Autumn Leaves« spannte sich ein weiter Bogen sehr unterschiedlicher Songs, die gegen Ende hin einen leisen, stimmigen Hauch von Sommerausklang und Abschied enthielten.

Musikalische Ausrufezeichen

Das über Jahre hin eingespielte Quartett verstand sich blind, warf sich spielerisch musikalische Impulse und Soli zu und umrahmte Michael Sieberts brillante Trompete, die er wahlweise jauchzen, spotten, kichern und Pointen setzen ließ – mal fröhlich, mal sinnlich, mal nachdenklich. Dr. Gerald Hartmann bereichert den Abend nicht nur mit entspanntem Jazzgesang, sondern auch mit humorvollen Lebensweisheiten im Stil von »Nur wer über sich selbst lachen kann, darf auch über andere lachen« sowie mit kleinen Fantasiereisen: »Stellt euch vor, ihr steht an der Copacabana und lutscht am Zuckerhut.«

Im Publikum saßen zahlreiche Fans und Wegbegleiter, unter ihnen Sängerin Padma Reiners, die den Jazzfreunden immer wieder gern als Frontfrau zur Verfügung stand. Allseits bedauerte man die Auflösung der Band durch den Wegzug von Lusky und Hartmann sowie den Ruhestand von Ernst Peppel. Ein kleiner Trost: André Brander und Michael Siebert haben angekündigt, als Duo weiterzumachen und ihre Formation bei Bedarf auch durch Gastmusiker aufzustocken.

Mit dem romantischen Langsamen Walzer »Emilie«, »Angel Eyes«, »Glory of Love« und »Route 66« setzte man musikalische Ausrufezeichen unter einen wundervollen Jazzabend im Bergwirthshaus.

Zum Abschluss würdigte Kulturkreis-Vorsitzende Gabi Bieger die langjährige Treue und die Verdienste der Gederner Jazzfreunde um das Portfolio des Vereins und überreichte gemeinsam mit ihren Vorstandskolleginnen Präsente. »Ihr werdet uns und der Stadt fehlen – wir hoffen auf ein Wiedersehen in kleinerer Besetzung oder bei ganz besonderen Anlässen«, gab Bieger den scheidenden Musikern mit auf den Weg.

Quelle: Kreis-Anzeiger vom 22. September 2023