Pressebericht & Bildergalerie: Frauenfrühstück & Comedy – mit Rena Schwarz: „Supertussies packen aus“

Eine Supertussi packt aus

FRAUENFRÜHSTÜCK Kulturkreis Gedern holt Schauspielerin Rena Schwarz in den Wappensaal

GEDERN – (red). Entspannte Stimmung im Wappensaal: Vorstandsmitglied Sabine Erlacher begrüßte jetzt zahlreiche Besucherinnen zum seit Wochen ausverkauften Frauenfrühstück des Kulturkreises Gedern. Sie wies auf das einladende Frühstücksbüffet hin und macht zugleich auf das Programm „Supertussies packen aus“ der Schauspielerin Rena Schwarz neugierig.

Während sich die Gäste ein Frühstück gönnten, lohnte sich ein Vorgespräch mit Rena Schwarz, die der Kulturkreisvorstand verpflichtet hatte. Sie könne eine Humorlandkarte der Bundesrepublik Deutschland zeichnen, sagte sie. Denn: „Ich komme überall rum, wo Deutsch gesprochen wird, bis nach Luxemburg, Südtirol, zur polnischen Grenze. Glauben Sie mir – in Weingegenden lachen die Leute lieber, es gibt ein Süd-Nord-Gefälle des Humors, vielleicht noch ein paar einsame Lachinseln da oben auf der Landkarte. Aber in Ostwestfalen zum Beispiel, da gehen die Leute zum Lachen nicht in den Keller, sondern in den Bunker.“

In Gedern gab es damit allerdings keine Probleme. Kaum stand Rena Schwarz in ihrem Supertussi-T-Shirt im Wappensaal („In der Höhle der Löwinnen, klatscht mal für den Thomas Wöll von der Tontechnik, den einzigen Mann im Raum!“), begannen die Damen schon, zu giggeln. Schwarz lästerte über Lifestyle-Trends oder den Tick, die Kinder nach Gegenständen zu benennen. Überhaupt: „Die Ehe ist der Hauptgrund aller Scheidungen.“

Bevor das Publikum zu Ende gelacht hatte, war Schwarz schon in eine unsägliche Schößchen-Jacke geschlüpft und zog als Doortje van Doosje, Tupper-Beraterin aus Leidenschaft mit süßem niederländischen Zischelakzent, ein Plastikdöschen nach dem anderen heraus. Zu Tode erschrocken duckte sich Thomas Wöll weg, als auch noch eine Tupper-Krawatte hervorgezogen wurde. Auch an Lebenserfahrung fehlt es der Supertussie nicht: „Eine Frau wird mit jedem Glas schöner, ein Mann mit jedem Schein.“

Überhaupt Schönheit. Schon stand sie im weißen Kittelchen als Dolores Häberle, Fachfrau für Rundumerneuerung, da. Unüberhörbar war, dass sie aus dem Schwäbischen stammt: „Männer habbed die Löwemähne, von der mir träume. I hab Kunde mit Naturkaschmirpulli uffm Rücke.“ Zwar gebe es beratungsresistente Kunden („Männer wollet oft kei Parfüm, die habbed die Sexuallockstoffe im Schweiß, das isch dann Old Spice“), aber im Großen und Ganzen bewährten sich die Zaubermittel: „Heut gibds ja nur junge Alde – ’s wahre Alder erkennd mr an dr Schallplattesammlung.“

Ein kleiner Streifzug ins Kinderzimmer von Camelia samt Eltern folgte: „Heute zeigen aufgeweckte Kinder den Eltern, wie man einen Mp3-Player programmiert. Und ein bisschen später definieren sie Bücher als alternative Datenträger auf Zellulosebasis ohne Stromanschluss.“ Die Zuschauerinnen kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus. „Sie waren eine Ideal-Darstellerin bei unserem Frauenfrühstück“, sagte Sabine Erlacher und gab Rena Schwarz zum Abschied eine echte Gederner Erinnerung mit: Seife aus der Manufaktur.

Quelle: Kreis-Anzeiger, 25. März 2017